Sonntag, 10. Mai 2015

Henriette allein zu Haus


Allein gelassen haben wir sie. Für 10 Tage. Nein, stolz sind wir darauf nicht. Aber es musste einfach sein. Anbetracht dessen, dass es unsere letzten großen Ferien waren, bevor unser Freiwilligendienst vorbei ist, und wir unbedingt noch einmal auf Reisen gehen wollten, mussten wir diesen Schritt gehen. Und so ließen wir Henriette alleine zurück. Wir konnten ihr nicht mal sagen wie lange wir weg bleiben würden oder wohin genau es hingehen soll. Wir wussten nur, dass es Uganda sein wird und unser erstes Ziel dort war die Stadt Jinja…





Stellt euch mal vor, euch fragt jemand wo ihr wohnt und ihr könntet sagen: „An der Quelle des Nils.“
Das hat doch was, oder? Genau das können unsere Mitfreiwilligen Paula und Rike aus Jinja, bei denen wir uns für die Zeit dort einquartierten. Ihre Wohnung ist tatsächlich nur 2 Gehminuten von der Nilquelle entfernt und es war schon ein mächtiges Gefühl am ersten Morgen unserer Reise dort den Tag zu begrüßen.
Okay, man stellt sich das bestimmt mächtiger vor, als es in Wahrheit ist, aber es war trotzdem irgendwie aufregend. Da wir nun aber nicht stundenlang rumwundernd am Nil stehen wollten, machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Zu dieser Uhrzeit war alles noch sehr ruhig und da wir im Urlaub waren, und somit keine Eile hatten, gönnten Miri und ich uns einen Kaffee in einem kleinen Café an der Straße.
Die Leute zogen gemütlich an uns vorbei, aber niemand schaute uns wegen unserer Hautfarbe schräg an, geschweige denn sagte etwas. Ein sehr angenehmes Gefühl! Auch beim anschließenden durch die Straße bummeln, konnten wir wirklich mal bummeln. Da Jinja eine relativ große Stadt ist und wir uns im Zentrum befanden, schienen weiße Menschen nichts Seltenes zu sein. Ich meine, ist es in Kisumu auch nicht, aber dennoch haben wir das Gefühl manche reagieren hier anders auf „uns“.
Am Ende der langen Hauptstraße packte uns dann die Abenteuerlust und wir fragten einen Piki-Piki-Fahrer, ob wir nicht mal mit seinem ein paar Runden drehen könnten. Nach ein paar Minuten der Verhandlung, brachte er uns tatsächlich zu einer unbefahrenen Nebenstraße, wo wir uns ausprobieren durften. Ja tja, was soll ich euch sagen, ich bin ganz schön klein. Für das nächste Mal weiß ich, dass ich Stützräder mitnehmen muss... Bei mir ist der Mann lieber hinten mitgefahren, weil ich mit den Füßen nicht annähernd den Boden berührte und das Piki nicht hätte anheben können, wäre was passiert.
Abgesehen davon, dass Miri ein paar Schwierigkeiten mit dem Anfahren hatte, konnte sie hingegen gut alleine los düsen. Das hat riesig Spaß gemacht, aber ich glaube ich bevorzuge dennoch mein kleines, rotes Fahrrad, das bestimmt schon sehnsüchtig zu Hause auf mich wartet.
Und nein, da sind keine Stützräder mehr dran.


Zurück in der Stadt machten wir uns auf den Weg zur neuen Markthalle Jinjas, um Zutaten für das Abendessen zu holen. In Kisumu gehen wir vor allem auf „Freiluftmärkte“ mit unzähligen Holzständen in verschiedenen Größen und auf dem Boden liegenden Planen, wo die Waren angeboten werden. In Jinja ist das alles in einer riesigen, zweistöckigen und super strukturierten Markthalle anzufinden. Es gab dort verschiedene Abteile, z.B. für Gemüse, Fisch, Kleidung, Hülsenfrüchte, Schneiderein, eine Cafeteria mit Lieferservice… Es hat mich schon ein bisschen an Ikea erinnert. Haben nur noch die schwedischen Hackbällchen gefehlt. Und die Möbel. Aber das waren wohl die einzigen Dinge, die man dort nicht bekommen konnte.
Beeindruckt von der Größe verschafften wir uns einen Überblick und kauften anschließend verschiedenste Arten von Mboga (dt.: „Gemüse“). Dabei ist es ist kein Gemüse, wie wir es kennen. Sondern es sind Pflanzen, deren Blätter man essen kann. So wie Spinat, den wir übrigens auch dabei hatten. Glaube ich.

Hier ein kleiner Einblick in die Stadt Jinja:
Nilquelle

Gerüstbau - wackelige Angelegenheit

Läden von weiter weg


Und so sieht's von Nahem aus

Und auch so...

Am nächsten Morgen machten wir uns für einen Tagesausflug sehr früh auf die Socken. Unser Ziel waren die 4 Stunden entfernten „Sipi Falls“, drei wunderschöne Wasserfälle. Aus den 4 Stunden wurden allerdings 7. Die öffentlichen Verkehrsmittel, also Matatus und Autos, fahren wirklich erst los, wenn sie richtig voll sind. Und so fuhren wir das letzte Stück zum Dorf Sipi in einem sieben-Personen-Auto zu elft (3 vorne, 4 hinten und 4 ganz hinten) und das voll zu kriegen hat echt lange gedauert. Gegen 14 Uhr erreichten wir dann aber endlich unser Ziel und wurden an einem schicken Hotel im Grünen rausgelassen.
Da die Sipi Falls mittlerweile schon ein richtiges Touristending sind, nahm uns gleich ein großgewachsener und nett aussehender Guide, namens Juma (dt.: Tag) in Empfang. Er sprach ein außergewöhnlich gutes Englisch und nach einer kurzen Absprache ging unsere Tour einige Minuten später auch schon los.

1. Wasserfall...





Bis zum ersten Wasserfall mussten wir nicht lange laufen. Es ging steil bergauf, ein paar Kurven und dann blieb uns die Luft weg. Wir befanden uns nämlich genau hinter ihm in einer Höhle. Wie im Bilderbuch sage ich euch. Vor uns fielen die riesigen Wassermengen in ein flaches Becken und auf einen gewaltigen Stein, was unheimlich laute Geräusche machte und ganz feine Wassertropfen flogen durch die Luft.. Wir zogen die Kapuzen unserer Regenjacken über den Kopf und balancierten über kleinere Steine auf die andere Seite, sodass wir den Wasserfall von vorne sehen konnten. Es war atemberaubend! Das Auge kann wirklich jeden einzelnen Tropfen sehen, der da runter kam. Miri und ich standen da, mit offenem Mund, und nach fünf Minuten brach Juma das Schweigen und sagte: „Leute, das ist erst der Anfang!“.
...mit Höhle

















Cameleon gefunden!

Um zum zweiten Wasserfall zu gelangen, mussten wir noch weiter bergauf und durch unzählige Bananen- und Kaffeeplantagen laufen. Der Boden auf dem wir gingen war rot und rutschig vom Regen, der ab und zu einsetzte. Miri hat es dann auch gleich entschärft und ist ausgerutscht. Ich erwähne das, weil ich so stolz war bis dahin sauber geblieben zu sein. Allerdings trat sie beim Hinfallen nach hinten aus und auf meinem Oberschenkel prangte daraufhin ein knallroter Fußabdruck.  :-)

Als wir ankamen, regnete es nicht, allerdings war aus der Ferne ein Gewitter zu hören. Das Becken, in dem der 95m tiefe Wasserfall landete, wurde von großen Felsen bedeckt.
Allerdings führte ein kleiner Weg zwischen zwei von ihnen hindurch, den ich gleich ausprobierte.  Die Felswände und der Boden waren nass von den Wassertropfen, die der Wind durch die Luft trug. Und dann, was sich mir plötzlich darbot, als ich zwischen den beiden Felsen stand, war noch viel beeindruckender, als beim Ersten. Das felsige Wasserbecken lag unter mir und das Wasser stürzte nur so hinein. Überhaupt, von wie weit oben das Wasser kam! Und bei jeder Windböe wehten die Tropfen in mein Gesicht. Es war das gleiche Sprühregengefühl, wie in Deutschland, wenn ich bei Regen mit dem Fahrrad völlig abgehetzt zur Musikschule fuhr. Ich habe es so vermisst!
2. Wasserfall

Als Miri kam, konnten wir uns kaum unterhalten, weil das Rauschen so ohrenbetäubend war. Aber diese ganze Szenerie… Und das Adrenalin durch die Angst abzurutschen und in diesen gewaltigen Natur-Whirlpool zu fallen… Eigentlich unbeschreiblich! Die Krönung war dann allerdings der Regenbogen, der uns beim Gehen verabschiedete. Komisch war nur, dass beim Vorlaufen der Regen nicht aufhörte und es dauerte einige Momente bis wir rafften, dass das Gewitter uns nun erreicht hatte und wir die ganze Zeit doppelt betropft wurden.
Am Rand stand Juma wartend unter einem Bananenbaum und wir rannten zu ihm. Nachdem Miri und ich uns darüber beömmelt hatten, wie schön das gerade war, fragte er uns plötzlich, ob wir ein Messer dabei hätten. Wir wussten nicht ganz, was er mit einem Messer unter einem Bananenbaum bei Starkregen vorhatte, aber Miri gab ihm ihr Taschenmesser einfach mal. Kaum in der Hand, rannte er auch schon los auf die gegenüberliegende Seite und machte sich an einem anderen Bananenbaum zu schaffen. Er winkte uns zu sich herüber und fragte: „Wollt ihr auch ein Bananenblatt? Das sind die perfekten Regenschirme!“.

Naja, und so standen wir da also eine halbe Stunde unter unseren Bananenblättern, irgendwo im Nirgendwo und aßen Kekse.
Das Gewitter hörte und hörte aber nicht auf und so beschlossen wir trotzdem uns auf den Weg zum dritten Wasserfall zu machen. Mittlerweile stand das Wasser auf dem Boden und wir rutschten mit den riesigen Bananenblättern in den Händen regelmäßig aus. Ihr wollt nicht wissen, wie eingesaut wir waren. Meine Mama hätte die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen. So wie meine Tante einmal, als meine Cousinen und deren Nachbarskindern sich gegenseitig mit Lehm beworfen haben. UND WIR WASCHEN MIT DER HAND! :D Aber es war alles egal, so aufregend habe ich ein Gewitter noch nie verbracht und werde ich bestimmt auch nicht mehr. Ich meine, das ist wirklich schwer zu toppen. :D



Miri und Juma am 3.Wasserfall

Irgendwann kamen wir wieder an der Straße heraus, die wir vorher mit unserem Quetschauto entlang fuhren und liefen zu einem Aussichtspunkt. Von dort aus hatte man den perfekten Blick auf den dritten und mit 100 Metern den tiefsten Wasserfall. Es war als teile er den Berg, auf dem wir standen, in zwei Hälften, denn das Wasser floss durch einen riesigen, immer breiter werdenden Spalt hinab ins Tal.

Für dieses Abenteuer hatte sich der Fahrzeitaufwand wirklich gelohnt und wir fielen um 1 Uhr nachts nach unserer Ankunft in Jinja erschöpft aber glücklich (und wieder sauber) ins Bett.



Einige Stunden Schlaf später ging unsere Reise weiter. Mit dem Matatu in die Hauptstadt Kampala, von dort nach Entebbe und dann mit der Fähre zu den im Victoriasee liegenden Sseese Islands.
Da wir nichts gebucht hatten, liefen wir einfach mit einer Hotelangestellten mit, die eigentlich andere Besucher von der Fähre abholen wollte. Wir haben ja gelernt spontan zu sein. Und das war auch sehr gut so. Der Hotelmanager kommt nämlich ursprünglich aus Kenia und kennt einen unserer Freunde. Also hatten wir ihn auf unserer Seite. 


Mit eigenem Strandzugang
Und dann geschah noch etwas Wunderbares. Zuerst fanden wir uns in einem 3-Bett-Zimmer wieder mit einer kleinen Terrasse auf der vom See abgewandten Seite. Weil aber eine Reisegruppe kam und sie unser Zimmer benötigten, wurden wir in ein anderes gesteckt. In ein Riesiges! Mit einem riesigen Bad! Und von unserem riesigen Bett aus hatten wir Panoramablick auf den direkt vor uns liegenden Victoriasee mit Sandstrand! Und eine große Terrasse! Und das alles zum gleichen Preis, wie das Zimmer vorher. Glückspilze!
Der aber wohl komischste Zusatz zum Zimmer war ein Hund. Den gab’s auch gratis. Und die kleine Susi (so hieß auch der Hund von meinem Onkel Otto, mit dem ich als Kind Gassi gehen durfte) folgte uns auf Schritt und Tritt. Wir liefen mit ihr 3km ins Dorf und wieder zurück. Einen Morgen habe ich sogar einen Strandspaziergang gemacht.

Kürbiskernbrot
Miri, Susi und ich, wir waren eine kleine Familie und ließen es uns gemeinsam drei Tage richtig gut gehen. Also, wirklich jetzt, denn wir haben nichts Großartiges unternommen. Sondern uns mit Kleinigkeiten den Tag versüßt. Frühstück gab es im Bett (mit Taschenmesser, Kürbiskernbrot (siehe Bild), Tomaten, Bananen und Wasser) und sonst waren wir im See baden, haben uns gesonnt, sind spazieren gegangen… So richtig Urlaub eben.




Bis auf unsere Quadtour, die war Adrenalin pur. Unser Guide führte uns durch riesige Ölpalmengärten, bergauf und ab, am Seeufer entlang, durch eine Örtlichkeit und zu einem hochgelegenen Aussichtspunkt, von wo man auf den See hinabblicken konnte. Ich fand es erst gar nicht so einfach dieses Gefährt zu lenken, weil es relativ schwer geht. Aber irgendwann hatte ich dann auch den Bogen raus.














Aber das Schönste unseres Aufenthalts dort war definitiv unser Abendbrot auf dem Bootsteg des Hotels. Warum, das erklärt das Bild denke ich ganz gut…








Hier ein paar Bilder von der Fahrt von Kampala nach Kigali:

Großhornkühe!

Kochbananentransporter

Kleiner Snack für unterwegs gefällig?













Verkauf der Kochbananen








 Eigentlich war ja der Plan ausschließlich durch Uganda zu reisen. Allerdings machte uns der Film „Hotel Ruanda“ neugierig auf dieses Ostafrikanische Land und vor allem auf die Hauptstadt Kigali, von der wir schon viel gehört hatten.
Straßenbild der Innenstadt Kigalis
Blick vom 4-spurigen Highway auf die umliegenden Stadtviertel
Also Spontanausflug nach Ruanda! Genau wie Uganda hat Ruanda eine sattgrüne Natur und ist zudem sehr hügelig. Und stellt euch vor, auf einmal war wieder Rechtsverkehr angesagt und alle sprachen französisch! Gleich am ersten Tag machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Es fällt mir ehrlich gesagt schwer Kigali treffend zu beschreiben, da es so kontrastreich ist! Die City ist sehr gut ausgebaut, das Verkehrssystem funktioniert einwandfrei, die Gebäude sind modern, alle Pikifahrer halten sich an die Helmpflicht und haben sogar einen für den Mitfahrer bei und die Grünanlagen sind unheimlich gepflegt. Mir schien es die am meisten entwickelte City Ostafrikas zu sein. Aus dem 14.Stock konnten wir allerdings sehen, dass die Gebiete um die Innenstadt herum  aus Häusern bestehen, die zum überwiegenden Teil einfach gebaut sind und einige Flächen waren sogar noch unbebaut. Wir standen also in einem Stadtkern, der sich genauso gut im Globalen Norden befinden könnte und gleichzeitig sahen wir außerhalb der City das Bild einer „typisch ostafrikanischen“ Stadt.
Für uns war der wichtigste Punkt unseres Aufenthalts in Kigali der Besuch im „Kigali Genocide Memorial“, ein Museum zum Gedenken an den Völkermord in den 90er Jahren. Damals kam es zu Ausschreitungen zwischen den beiden größten  Ethnien in Ruanda. Daraus entstand der Völkermord an den Tutsi durch die Hutus. Die Einteilung, wer Hutu und wer Tutsi war, wurde von belgischen Kolonialisten vorgenommen.
Es starben 1 Millionen Menschen.
Die Ausstellung beschäftigte sich mit der Entstehung des Konflikts, dem Völkermord an sich, das Verhalten der internationalen Gemeinschaft, mit der Zeit danach, den Waisen und auch anderen Genozide, die die Menschheit prägt (Namibia, Balkan, Holocaust, Armenien, …). Außerhalb des Museumsgebäudes befinden sich die Massengräber und angelegte Gärten, in denen sich der Verlauf der Geschichte widerspiegelt.
Der Besuch dort hat uns sehr aufgewühlt. Am erschütterndsten war für uns die Erkenntnis, dass jede Lebensgeschichte eines jeden erwachsenen Ruanders, von diesem Genozid geprägt ist. Er ist ja erst 20 Jahre her! Und mit diesem Gedanken durch die Straßen laufen… Und nicht nur das. Nach außen ist Ruanda sicherlich ein Land, was vor allem am Präsidenten liegt, der gut auf sein Land achtgibt. Aber die Wunden aus dieser Zeit sind noch nicht verheilt und es gibt immer noch Menschen, die unter den Auswirkungen des Genozids leiden.
Es ist erschreckend zu sehen, wozu Menschen fähig sind. Deshalb möchte ich jeden dazu ermutigen sich bei Gelegenheit noch einmal mit dem Thema auseinander zu setzen!
Am zweiten und auch schon letzten Tag besuchten wir eine Kunstausstellung. Wir haben uns sagen lassen, dass die Künstler- und Kulturszene in Kigali sehr ausgeprägt sein soll. In diesem Atelier, das von 5 Brüdern gegründet wurde,  gab es wirklich tolle Gemälde der Moderne zu bewundern. Und bei einem Tässchen Tee hatten wir die Gelegenheit uns mit dem zweitjüngsten der Brüder auszutauschen.



Nun, leider hat aber bekanntlich alles, bis auf Würste, ein Ende.Deshalb ging es für uns mit dem Nachtbus am selben Tag noch nach Kampala, also Uganda. Dort verbrachten wir den Nachmittag mit tratschen und essen bei unseren Freunden Victoria, Iris und Jonas. Und wiederum mit dem Nachtbus fuhren wir von Kampala nach 10 Tagen Reise zurück nach Kisumu, nach Hause.


Da waren wir wieder. Wir überraschten Henriette mit unserer Rückkehr gegen 3 Uhr nachts. Eigentlich hatten wir uns auf sie gefreut, wollten ihr auch gleich alles erzählen. Aber sie war stinksauer, verkroch sich in ihre Ecke und sagte nicht mal Hallo.
Aber als ich meine letzte saubere Unterwäsche, die ich extra für die Heimkehr dort gelassen habe, anziehen wollte, sah ich, dass sie sich schon gerächt hatte. Das Höschen war nämlich vollgekökelt. Aber ist sie unsere kleine Henriette. Eine richtige Hausmaus eben. :-)


Wir hatten eine wirklich erfüllte Zeit! Ich staune auch jedes Mal, wie einfach und unkompliziert man hier in Ostafrika backpacken kann. Aber das war’s erst einmal mit dem Reisen, denn nun freuen wir uns wieder tierisch auf die nächsten drei Monate mit unseren Kinder in der Schule!

Lasst es euch gut gehen, genießt den Frühling und passt auf euch auf!
Eure Luisa und liebste Grüße auch von Miri!





PS: Wird mal wieder Zeit für eine kleine Luisa-Anekdote...
Um Kigali von oben zu betrachten, wollten wir in den höchsten Stock eines Hochhauses. Wir von daher haben uns so über den Fahrstuhl im Gebäude gefreut! Allerdings nicht mehr, als der Strom ausfiel und wir doch tatsächlich steckengeblieben sind?!
Plötzlich hielt er einfach an und in dem Kasten war absolute Dunkelheit! Dann ging das Licht wieder an und eine monotone Frauenstimme sagte uns immer und immer wieder wir sollen den Notfallknopf drücken, der aber leider nicht funktionierte!
Dann ging das Licht wieder aus und wieder an…
Miri und ich waren so geschockt, dass wir nicht mal geredet haben. Ich meine, kennt ihr diese Filmszenen, wo der Fahrstuhl dann einfach so den Schacht runterfällt? Oder das Überwachungsvideo, wo zwei Menschen stundenlang feststecken und der Mann den übelsten Durchfall bekommt?
Aber zum Glück setzte sich der Fahrstuhl nach einiger Zeit wieder langsam in Bewegung Richtung Erdgeschoss und wir waren endlich frei!

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